Die Kreistagsfraktionen der CDU und Bündnis 90/Die Grünen halten an ihrem Beschluss vom Herbst letzten Jahres, die Kampahalle zu sanieren, fest. Im heute stattfindenden Ausschuss für Bau, Planung und Verkehr wird dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt. Damit nehmen die beiden Fraktionen ihre Verantwortung für den Schulsport an den kreiseigenen Berufskollegs, den vielfältigen Breitensport, den Sportförderstützpunkt Leichtathletik und nicht zuletzt für den Handball Bundesligisten GWD ernst.
Am 5. Oktober 2020 hat der Kreistag beschlossen, die Kampa-Halle so schnell wie möglich für den Schulsport wieder zu öffnen. Dieses Vorhaben wird jetzt von der Kreisverwaltung kurzfristig umgesetzt. Die Stadt Minden als Baugenehmigungsbehörde hat signalisiert, dass sie einem Interimsbetrieb für zwei Jahre zustimmt. Dies ist am 21. Januar 2021 bereits vom gesamten Kreisausschuss beschlossen worden.
Heute werden die Planungsleistungen für die Sanierung auf den Weg gebracht. Aufgrund der Höhe der Investitionen ist dafür ein europaweites Ausschreibungsverfahren notwendig. Der Bauausschuss beschließt damit letztendlich aber noch nicht über die einzelnen Schritte und Maßnahmen zur Sanierung. Die beiden Fraktionen behalten sich damit vor, im Bereich der Sanierungsmaßnahmen der Kampa Halle im Herbst dieses Jahres detailliert zu entscheiden. Denn dann wird final darüber beraten, ob neben den zwingend notwendigen Maßnahmen auch weitere optionale Verbesserungen durchgeführt werden.
Die Entscheidung diesen Weg zu gehen, ist den beiden Fraktionen nicht leicht gefallen. Cornelia Schmelzer und Detlef Beckschewe sagen: „Selbstverständlich haben wir die wieder auflebende Diskussion rund um den Bau einer Multifunktionshalle in Minden nicht überhört. Aber trotzdem müssen wir heute entscheiden. Denn der Interimsbetrieb der Kampa-Halle wird nur für zwei Jahre von der Stadt Minden genehmigt werden. Dies führt zu einer Alternativlosigkeit des heutigen Beschlusses. Denn wir möchten, dass auch nach einem Interimszeitraum von 2 Jahren, der Sport in seinen vielfältigen Ausprägungen, an diesem Standort möglich ist und Schulen und Vereine eine Planungssicherheit haben. Mit dieser Entscheidung bieten wir die Möglichkeit für alle Sporttreibenden eine Sportstätte bis zu einer möglichen zukünftigen Fertigstellung einer Multifunktionshalle zu haben. Wir treffen damit bewusst keine Entscheidung gegen eine Multifunktionshalle. Jedoch gehen wir davon aus, dass eine Realisierung noch viele Jahre dauern wird und es bis dahin gute Lösungen für den Sport geben muss.“
Ein weiterer Punkt, der für die Sanierung spricht, ist der Zuschuss in Höhe von 4 Millionen € von der Bundesrepublik Deutschland für dieses Projekt. Und hier muss man wissen, dass eine Umwandlung dieses Sanierungszuschusses nicht möglich ist. Mit der Abgabe des Antrages am 09.10.2020 hat der Kreis Minden-Lübbecke sich gegenüber dem Fördergeber verpflichtet, dieses Geld für eine Sanierung zu nutzen. Der Abriss der Kampa-Halle und ein anschließender Neubau eines Sportzentrums ist jetzt mit diesem Programm nicht mehr förderfähig und würde damit zu einem Verlust von 4 Millionen € Bundeszuschuss führen.
Dazu Beckschewe und Schmelzer: „Wir können uns nicht vorstellen, auf diesen Zuschuss zu verzichten. Denn wir Kreistagsmitglieder haben eine Verantwortung gegenüber allen kreisangehörigen Städte und Gemeinden im Mühlenkreis. Denn letztendlich müssen diese die Aufwendungen für ein neues Sportzentrum über die Kreisumlage tragen. Unabhängig davon erwarten wir von der Stadt Minden, dass sie ihre Vorstellungen zu einer Multifunktionshalle weiter konkretisiert und dabei auch alle Kommunen des Kreises mitnimmt.“